Mit LEGO bis ans Kap der Guten Hoffnung - FFLish goes South Africa

Und so kam es dann, dass unsere Saison sich von Wettbewerb zu Wettbewerb immer weiter verlängerte, bis es dann irgendwann hieß: „Auf nach Kapstadt!“ Im Finale für Deutschland, Österreich und die Schweiz Ende März lösten wir das Ticket für das FLL Open Africa Championship in Südafrika vom 7. bis zum 9. Mai! Die Vorbereitungszeit fiel mit einem Monat denkbar knapp aus – zusätzlich war es für alle von uns das erste Mal auf einem Wettbewerb im Ausland, wo nun auch sämtliche Präsentationen auf Englisch gehalten werden mussten. Und zugegebenermaßen: Zwischen all dem Trubel fiel es gar nicht so leicht, überhaupt erst einmal zu realisieren, was für eine große Reise da vor uns liegt!

So ging es dann am Montag, den 5. Mai los: Morgens noch ganz normal in der Schule, wurde daheim der Schulranzen erstmal gegen den Koffer getauscht und ab zum Flughafen. Durch die Nacht ging es quer über den afrikanischen Kontinent. Zu Gute kam uns, dass der Flieger fast leer war, sodass wir sogar einigermaßen ausgeschlafen nach Umstieg in Johannesburg am nächsten Mittag in Kapstadt ankamen!

Aufbruchstimmung beim Abflug in Frankfurt!
Nächtliches Sightseeing
Nach der Landung bezogen wir unser Hotel, das in der Nähe der Waterfront (quasi dem Touristen- und Ausgehviertel) und der Wettbewerbshalle lag. Im Anschluss an einem kurzen Spaziergang zum Meer stand nochmal das Üben der Präsentationen auf dem Programm – selbstverständlich auf dem Pooldeck des Hotels und mit dem Tafelberg im Hintergrund! Noch am selben Abend wurden wir sehr herzlich von einem Bekannten unseres Coaches empfangen und auf den Signal Hill, einen schönen Aussichtspunkt über der Stadt, geführt. Dort genossen wir einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt und das Meer, bevor wir den Abend in einem lokalen Restaurant ausklingen ließen.

Auch der PIT-Stand war natürlich ganz in pink gehalten!
Der Mittwoch markierte den Beginn des eigentlichen Wettbewerbs, bei dem wir gemeinsam mit 75 anderen Teams aus über 40 Ländern unseren Roboter und unsere Fähigkeiten in den Bereichen Teamwork und Forschung unter Beweis stellen konnten. Wichtigste Aufgabe für den Tag war der Aufbau des PIT-Standes, einer Art Messestand, an welchem jedes Team sich, seine Heimat und seine Arbeit präsentiert. Auf der einen Seite neben einem Team aus Spanien, auf der anderen Seite aus der Slowakei, kamen wir schnell in den Austausch mit den anderen Teams. Immer wieder zeigte sich: Egal, wo jemand herkommt und egal, was die „große Politik“ macht – hier sind alle auf einer Wellenlänge miteinander. Am Nachmittag folgte noch die erste Übungsrunde für den Roboter – noch lief bei weitem nicht alles perfekt. Der Abend stand aber erst einmal im Zeichen der Cultural Night, auf der alle Teams die Möglichkeit hatten, etwas von der Kultur ihres Herkunftslandes zu präsentieren. Wir haben natürlich auch mitgemacht und verschiedene mehr oder weniger traditionelle Tänze gezeigt.

Am nächsten Tag wurde es dann so langsam ernst: Am Vormittag stand nochmal ein Übungslauf für den Roboter an – mit 475 Punkten eine neue Saisonbestleistung! Leider konnten wir die in den darauffolgenden beiden Wettbewerbsläufen nicht mehr bestätigen, sondern blieben weit darunter. Deutlich erfolgreicher lief die Jury-Bewertung. Die Jury war sehr angetan von unserem Forschungsprojekt und auch unser Roboter und die vielen Ideen dahinter beeindruckten sie. Auch wenn es für alle das erste Mal war, auf Englisch zu präsentieren, ließ sich niemand die Aufregung anmerken und auch auf die Rückfragen hatten wir immer eine gute Antwort parat.

Die Jury war beeindruckt von unseren Präsentationen!
Im Robot-Game lief es noch nicht ganz so rund.
Das mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass wir es inzwischen schon fast nicht mehr anders kannten: Quasi den ganzen Tag über unterhielten wir uns mit den anderen Teams – natürlich auf Englisch. Gerade dieser Austausch ist es, der die internationalen Wettbewerbe ausmacht. Natürlich werden auch die Nummern ausgetauscht, um auch darüber hinaus noch weiter in Kontakt zu bleiben! Da kam das Abendprogramm gerade recht: Alle Teams gingen gemeinsam ins „Two Oceans Aquarium“ am Hafen, wobei ehrlicherweise hinter den Scheiben auch leere Wasserbecken hätten sein können – das hätte von uns auch niemand gemerkt, so beschäftigt wie wir waren.

Am dritten und letzten Tag hatten wir eine letzte Chance, im Robot-Game unsere Punktzahl nochmal zu verbessern. Wir wussten, mit den Spitzenteams konnten wir nicht mithalten – aber wir wollten unbedingt nochmal zeigen, was wir wirklich können! Tada, 465 Punkte! Damit beendeten wir das Robot-Game auf Platz 17 – in Anbetracht der Tatsache, dass mehr als die Hälfte unseres Teams in diesem Jahr überhaupt das erste Mal an der FIRST LEGO League teilnimmt, ein wahnsinniger Erfolg! Doch es war noch nicht vorbei: Am Nachmittag stand die Siegerehrung an. Die Pokale in der Form des afrikanischen Kontinents standen schon die letzten Tage über auf der Bühne – und auch wenn wir wussten, dass wir eigentlich eher als Außenseiter ins Rennen gingen, musste man schon sagen: Hässlich waren sie wirklich nicht 😊

Umso größer war die Freude über die Auszeichnung mit dem „Rising All Star Award“ – einem Sonderpreis für Teams „who we expect great things from in the future“! Viel schöner als der Pokal sind aber die zahlreichen neuen Kontakte und Freundschaften, die wir die letzten Tage knüpfen konnten. Deswegen „überfielen“ wir noch am selben Abend gemeinsam mit den anderen beiden deutschen Teams eine Pizzeria neben unserem Hotel, um den Wettbewerb ausklingen zu lassen.

FFLish gewinnt den Rising AllStar Award!

Nach drei anstrengenden Tagen auf dem Wettbewerb hatten wir nun noch einmal genau so lange, um das Land zu erkunden – in einem so großen Land mit so vielen Sehenswürdigkeiten wie in Südafrika quasi unmöglich, haben wir doch das Beste draus gemacht. Und so ging es am Tag drauf auch direkt um 7 Uhr wieder zum Frühstück! Auf dem Programm stand eine Safari, ein Besuch in einem Museum über die lokalen Ureinwohner und am Abend noch der Besuch eines Rugby-Spiels im großen Stadion in Kapstadt. Eine Tagestour über die Kap-Halbinsel durfte genauso wenig fehlen wie ein Besuch auf der Gefängnisinsel Robben Island und natürlich eine Wanderung auf dem Tafelberg. Insbesondere die Natur ist einfach der Wahnsinn! Den letzten Abend ließen wir in einem traditionell afrikanischen Restaurant ausklingen – nicht ohne davor noch den FreeFall-Tower auf dem Dach unseres Hotels getestet zu haben – und natürlich auch nicht, ohne gemerkt zu haben, dass der Hotelpool um 22 Uhr gar nicht mehr so warm und angenehm ist wie tagsüber in der Sonne…

Wenn man schonmal am anderen Ende der Welt ist…
…darf natürlich auch eine Safari nicht fehlen!
Die Teilnahme am Open Africa Championship war für uns alle nicht nur eine große Herausforderung, sondern insbesondere eine einzigartige Erfahrung, von der wir noch lange erzählen werden! Sie hat uns alle die Augen geöffnet und gezeigt, dass die FLL deutlich mehr ist, als „nur“ ein Robotikwettbewerb, sondern viel mehr eine Leidenschaft, die Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt miteinander vereint. Wir freuen uns schon darauf, all diese Erfahrungen und die Begeisterung in die AGs an unserer Schule mitzunehmen und auch an die jüngeren Schüler weiterzugeben – in der Hoffnung und mit dem Ziel, dass diese auch einmal die Chance dazu haben werden, das selbst zu erleben!

Wir möchten uns ganz herzlich bei unseren großartigen Sponsoren und Unterstützern bedanken, die es uns ermöglicht haben, an diesem unvergesslichen Ereignis teilzunehmen! Nicht zu vergessen auch unsere Coaches aka Reiseleitung, die uns im wahrsten Sinne des Wortes auf diesem Weg begleitet haben!