PinkAlliance erfolgreich beim WRO Deutschlandfinale 2025
Am 27. und 28. Juni war es wieder so weit. Das jährliche Deutschlandfinale der World Robot Olympiad, kurz WRO, stand an. Bei der WRO treten jährlich über 70.000 Teilnehmer in über 90 Ländern an um ihre Bau- und Programmierfähigkeiten unter Beweis zu stellen. In der Kategorie „Robo Mission“ müssen die Teilnehmer in Teams aus zwei oder drei Personen einen Roboter bauen, der auf einem ca. 1*2m großen Spielfeld Aufgaben löst, Zufälligkeiten erkennt und Objekte transportiert. All das muss komplett autonom passieren. Das bedeutet, dass weder Teilnehmer noch Coaches Einfluss auf den Roboter nehmen dürfen und alle Entscheidungen selbständig getroffen werden müssen. Nach knapp sechs Monaten Programmieren, am Roboter tüfteln und harter Arbeit nahm die Saison beim Deutschlandfinale in Dortmund ein Ende. Die besten 138 der insgesamt 987 deutschen Teams kämpften um den heißbegehrten Sieg und die damit verbunden Startplätze für internationale Wettbewerbe.
Das Bunsen-Gymnasium war mit drei Teams in den Robo Mission Altersklassen „Elementary“, „Junior“ und „Senior“ vertreten und fing schon am ersten Tag an viele Punkte zu sammeln.

Am ersten Tag des Wettbewerbs lag der Fokus auf der sogenannten Saisonaufgabe. Hier haben die Teilnehmer über den Tag verteilt 3 Anläufe um komplexe Aufgaben zu lösen, die ihnen seit Januar bekannt sind. Einen Kniff gab es allerdings: Am Morgen wurde eine „Überraschungsaufgabe“ verkündet. Hierbei kann es sich um eine Regeländerung oder Zusatzaufgabe handeln, an die sich die Teams im Laufe des Tages anpassen müssen um die volle Punktzahl zu erzielen. In allen drei Altersklassen wurden dieses Jahr die Farben der Zufallsobjekte geändert. Dies zwingt alle Teams dazu ihre Farberkennung anzupassen und manchmal sogar radikal umzudenken.
Das jüngste der drei Bunsen-Teams „Für Robert“ bestehend aus Julian Fery, Ofek Trebes und Paul Gropp hatte Startschwierigkeiten, schaffte es zum Ende des Tages aber doch 65 der möglichen 155 Punkte zu erzielen.

Das Team „Strg+R(obotics)“, in welchem Tom Hasenauer, Richard Ruskowski und Julian Damuć das Bunsen-Gymnasium vertraten, meisterte die Überraschungsaufgabe zwar ohne weitere Schwierigkeiten, traf aber gleich zu Beginn des ersten Wertungslaufes auf ein anderes Problem: Ein Stützrad des Roboters hatte sich verklemmt, was die Navigation über das Spielfeld nahezu unmöglich machte. Nach knapp der Hälfte kam, was kommen musste, und der Roboter kam vom Kurs ab und musste gestoppt werden.
Das Problem war allerdings schnell gefunden und behoben. Im zweiten der drei Wertungsläufe funktionierte das gesamte Programm reibungslos und das Team konnte alle der 166 Punkte erzielen. Damit waren sie mit 4 weiteren Teams punktgleich auf dem 1. Platz und kämpften weiterhin um einen der begehrten Startplätze für einen internationalen Wettbewerb.

Alle drei Teams starteten hoffnungsvoll in den zweiten Tag des Wettbewerbs. Nach einer (mehr oder weniger) erholsamen Nacht und zuversichtlichen Worten vom Coach Tim Waibel waren alle drei Bunsen Team bereit nochmal alles zu geben.
Am zweiten Tag des Deutschlandfinals bekommen alle Teams die sogenannte 2nd-Day-Challenge gestellt. Dabei werden Spielfeld als auch Aufgaben grundsätzlich verändert. Alle Teams müssen selbständig zeigen, ob sie und ihr Roboter schnell in der Lage sind, sich an wechselnde Bedingungen anzupassen. Dabei zählt besonders die Schnelligkeit, da die Teams nur insgesamt drei Stunden Zeit haben um ein neues Programm zu schreiben und zu testen.
„Für Robert“ konnte im ersten Wertungslauf gleich mit 50 Punkten ihre beste Punktzahl des Tages erzielen. Damit sicherten sie sich den 19. Platz in der Gesamtwertung. Für die 3 Jungs, die alle zum ersten Mal dabei waren, war es bei in diesem Jahr 172 teilnehmenden Teams in der Altersklasse „Elementary“ ein sehr starkes Ergebnis.
„Strg+R(obotics)“ kämpfte währenddessen weiterhin um einen Platz auf dem Siegerpodest. Der erste Lauf verlief auch am zweiten Tag nicht wie gewollt und brachte dem Team 74 von 170 möglichen Punkten ein. Nach einigen Anpassungen erschien der zweite Lauf mit 95 Punkten schon deutlich vielversprechender. Die Spannung stieg. War das genug für einen internationalen Wettbewerb oder waren die anderen Teams besser?
„THE HACKERS“ versuchten am zweiten Tag noch in die Top 2 zu kommen. Leider entschieden sie sich aber am Anfang für einen sehr schwierigen Fahrweg für ihren Roboter, weshalb sie nach den ersten 2 Stunden bei dem ersten Wertungslauf nur 20 von 170 Punkten machten. Danach entschieden sie sich noch mal komplett von vorne anzufangen und erreichten dann nach einer einzigen Stunde mit dem neuen Fahrweg 80 von 170 Punkten.
Nach dem Ende des zweiten Tages ließ die Siegerehrung nicht mehr lange auf sich warten. Sowohl Strg+R(obotics) als auch THE HACKERS waren gespannt. Für beide erschien eine Qualifikation möglich. Ob allerdings einige Teams noch besser waren, als erwartet, war keinem bewusst. Als es dann in der Altersklasse Junior um die Startplätze des European Open Championships in Slowenien kam, endlich die Erlösung: Strg+R(obotics) hatte es auf den 5. Platz geschafft und sich damit für den internationalen Wettbewerb in Ljubljana qualifiziert. Als fünftbestes von 315 deutschen Teams in der Altersklasse „Junior“ werden sie dort das Bunsen-Gymnasium und Deutschland vom 2. bis 5. September vertreten dürfen. Für THE HACKERS reichte es leider nicht für einen Startplatz. Auch sie erreichten den 5. Platz und waren damit das erste Team welches keinen Startplatz für einen internationale Wettbewerb angeboten bekam.

Auf der Rückfahrt nach Heidelberg herrschte ausgelassene Stimmung. Die Vorbereitungen für die nächsten Wettbewerbe laufen bereits. Es war sicherlich nicht das letzte Mal, dass das Deutschlandfinale die WRO Teams des Bunsen-Gymnasiums begrüßen durfte.
Von Julian Damuć